Bolivianische Steinkohle


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Abgeschickt von Hartmut Zerbe am 03 Mai, 2006 um 02:20:09

Hallo liebe Bergbaufreunde
Heute konnte man den TV Nachrichten u.a.entnehmen das die Regierung von Bolivien die Gas und Erdölförderung verstaatlicht hat. Bergbau und Forstwirtschaft sollen auch verstaatlicht werden
Dazu fällt mir vollgendes ein: Im Sept.1991 besuchte ich das Steinkohlebergwerk von Beringen in Belgien.
Die Zeche von Beringen war zu dieser Zeit schon mit der Zeche in Zolder verbunden. Die Kohle von Beringen
kam in Zolder zu Tage.Die Bergschule von Beringen bildete keine Bergleute mehr aus, da die Belgische Regierung sich schon in den achtziger Jahren von ihren letzten Zechen im Kempenland verabschiedet hat.
(Kohle zu teuer, Import ist billiger bla bla usw.)
Nun die Bergschule war bei meinem Besuch schon ein Bergbaumuseum. Ich hatte nun das Vergnügen den ehemaligen Leiter der Bergschule dort zu treffen. Er war nun mit der Leitung des Bergbaumuseums beschäftigt.Ich nahm an einer Führung teil,die Seilfahrt ging noch, das Kraftwerk lief und der Grubenbahnhof war voll mit Kohlezügen
.Was mich nun wunderte war die Tatsache das auf dem Holzlagerplatz sehr viel Kohle lag und die Kohle doch in Zolder geförtdert wurde. Ich fragte nun den Museumsleiter: warum die Kohle auf dem Holzplatz liegt und was es mit den Kohlezügen auf dem Grubenbahnhof auf sich hat?
Die Antwort war sinngemäß:
DAS IST DIE BILLIGE IMPORTKOHLE AUS BOLIVIEN: DIE KOMMT HIER MIT STEINE AN UND WIRD IN DER KOHLENWÄSCHE AUFBEREITET FÜR DAS STEINKOHLEKRAFTWERK.
Man kann ja wohl die Verbitterung der Belgischen Bergleute und der ortsansäßigen Bevölkerung verstehen.
Wie gesagt das war 1991. Heute drehen die Bolivianer den Spieß um. Ich kann das irgendwie verstehen.Denn wenn die Kohle mit Steine geliefert wurde, dann war der Bolivianische Bergbau an der Wertschöpfung wohl nicht nennenswert beteiligt.
Aber so funktioniert die Globalisierung: Deutsche Zechen dicht machen und sich dann über explodierende Kokskohlepreise wundern. Ach und dann werden noch Menschenrecht in China eingefordert. Welche Rechte haben denn die Chinesischen Bergleute. Die dürfen schön mit dem Leben bezahlen für die aufsteigende Wirtschaftsmacht "CHINA"
Oder Nigeria z.B. Das Land hat genug Öl um der Bevölkerung ein gutes Auskommen zu sichern,Aber wer bekommt die Wertschöpfung????
Und nun haben die Politker unserer westlichen Welt auch noch Angst vor dem IRAN. Drehen die den Ölhan zu.Was ist mit der Iranischen Atombombe und Kernenergie????
A Pro Po Kernenergie in Deutschland. Wenn einige CDU und FDP Politiker die Verlängerung der Restlaufzeit Von AKW`s fordern; dann sollten sie dran denken: Deutschland fördert kein Uran mehr. Die "WISMUT" produziert kein Uran mehr. Also bräucht man auch noch Uranimporte?? Oder? Und je länger die AKW"s laufen jemehr radioaktiver Müll muß Endgelagert werden. Und für Endlager braucht man wiederum "BERGLEUTE" und Bergbauindustrie.
Also Ich bin für den Erhalt des deutschen Steinkohlebergbaus; er ist wichtig um darin auch weiterhin technische Kompetenzen und neue Techniken zu entwickeln.Das Sichert auch viele Arbeitsplätze in Deutschland. Dem Steinkohlebergbau in Deutschland wünsch ich GLÜCK AUF, Denke ich aber an die Berliner Energiepolitik dieser Tage , bekomme ich einen SCHLUCK AUF.
Ich habe 1975 mal auf der Kokerei Anna in Alsdorf bei Aachen gearbeitet. Ich war gerne da .
Es grüßt Hartmut Zerbe





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