Abgeschickt von Revierkohle Öffentlichkeitsarbeit e.V. am 25 Januar, 2002 um 18:07:45
Antwort auf: Spendenkonto für die Betroffenen von Bürger aus dem Dinslakener Graben am 19 Dezember, 2001 um 16:51:47:
Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger des Dinslakener Grabens!
Wir beobachten seit geraumer Zeit Ihre Diskussionen im Forum des Herrn Schopphoff. "Wir", daß ist der uneigennützig tätige Presseverein Revierkohle, der seit 1983 für den deutschen Steinkohlenbergbau die Öffentlichkeitsarbeit in Norddeutschland betreibt. Zu unseren Aufgaben gehört die Montankulturförderung und wir sind Herausgeber der Energiefachzeitschrift RK-News-Report und des Jahresbuches Revierkohle.
Insofern sind wir parteilich und unterstützen die Unternehmensziele der DSK.
Durch unsere Unabhängigkeit und Uneigennützigkeit können wir es uns allerdings auch erlauben, die Auswirkungen des RBP für das BW Walsum auf die Betroffenen mit einer gewissen Distanz beurteilen zu können.
Kurz: wir können die Sorgen und Nöte der Bergbaugeschädigten verstehen. Verstehen können wir allerdings auch die Sorgen und Nöte der Beschäftigten und deren Angehörigen. Und es gibt noch eine weitere Sorgendimension: die Auftragslage der Zuliefererindustrie sowie die Versorgungssicherheit.
Das Freund-Feind-Schemata, welches Sie in letzter Zeit verschärft und mit wenig sachlicher Substanz bemühen, hilft nicht weiter. Es geht hier nicht um ein Entweder-Oder, auch nicht um ökologischen Untergang (wie einige besonders eifrige Aktivisten trotz Aufklärung von Seiten unabhängiger Gutachter beschwörend orakeln), sondern
um die Frage nach einer für alle tragbaren Güterabwegung. Dabei ist zu berücksichtigen, daß das Einzelinteresse mit den Interessen des Allgemeinwohls ( nämlich die Versorgungssicherheit aufrecht zu erhalten) gegeneinander abgewogen werden muß.
Und in diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob eine ernsthafte Gefahr für Leib und Leben der Betroffenen durch den Abbau der Kohle im Revier zu erwarten ist. Hierbei kann es nicht nur um die Würdigung von Befürchtungen gehen, sondern um messbare Fakten. Die DSK kann kein Interesse daran haben, Leib und Leben von Menschen aufs Spiel zu setzen. Deshalb wurden die Pläne für die nächsten 20 Jahre auf den Tisch gelegt. Deshalb setzt das Unternehmen auf Dialog. Welches Unternehmen tut so etwas?
Wie Sie aus den Diskussionen der Vergangenheit wissen, prüft die Bergbaubehörde und andere Behörden die Umweltverträglichkeit des Kohleabbaus. Die Genehmigung des RBP wird von einer Reihe von Bedingungen und
Auflagen abhängig gemacht. Dieser Sachverhalt kann doch nicht allen Ernstes als Gefälligkeitsgutachten oder gar als Mauschelei abgetan werden. Inwiefern Sie als mögliche Bergbaugeschädigte mit den vom Gesetzgeber vorgesehenen Ausgleichszahlungen der Höhe nach nicht einverstanden sind und inwiefern sich ihre Unzufriedenheit dadurch generell gegen den Bergbau richtet, wissen wir nicht, wäre jedoch psychologisch nachvollziehbar, aber eben kein hinreichendes Argument, generell den RBP zu verweigern und damit die Existenz von tausenden von Arbeitsplätzen auf BW Walsum zu gefährden. Wem wäre denn damit gedient?
Im übrigen: ca. 90% der zu regulierenden Bergschäden liegen unter 10.000 DM. Die DSK hat für Sie ein Servicecenter eingerichtet. Unter der kostenlosen Hotline 0800-2727271 wird man ihren Schaden innerhalb einer Woche schriftlich bestätigen und innerhalb von 4 Wochen einen Ortstermin mit Ihnen vereinbaren sowie die Regulierung klären.
Ein Blick über den Dinslakener Tellerrand sei uns abschließend auch noch erlaubt:
das Meinungsforschungsinstitut Förster & Thelen ermittelte in einer repräsentativen Untersuchung im August 2001, daß 75,9 % der Bürger an Ruhr und Saar für den Erhalt des deutschen Steinkohlenbergbaus sind. 64,1 % sind für die Aufschließung neuer Kohlelagerstätten.
Und das Versorgungssicherheit möglicherweise ein noch höheres Gut darstellt, wird vielleicht auch Ihnen nach dem 11. Sept.01 klargeworden sein. Wir hoffen es jedenfalls und stehen Ihnen für eine sachliche Diskussion gerne zur Verfügung. Auf Polemiken jeder Art werden wir allerdings nicht antworten.
Was Herr Schopphoff angeht: Herr S. ist unser Mitglied.
Mit freundlichem Glückauf
Revierkohle Öffentlichkeitsarbeit e.V.
Außenstelle Hamburg
i.V. Bernhard Blach